Du siehst auf öffentlichen Plätzen, in Parks oder im Urlaub immer wieder Menschengruppen mit Metallkugeln in den Händen zusammenstehen und fragst dich, was das für ein Spiel ist, was ihnen offensichtlich so viel Spaß macht?
Es nennt sich Boule, kommt aus dem französischen, bedeutet übersetzt Kugel und ist der Überbegriff für viele nationale und regionale Varianten, von denen wohl das weltweit in Verbänden organisierte Pétanque auch in Deutschland am meisten verbreitet ist.
Diese Seite widmet sich hauptsächlich dem Pétanque, da sich aber im Volksmund Boule als Synonym durchgesetzt hat, bleiben wir beim gewohnten Sprachgebrauch.
Boule ist leicht zu lernen und setzt vom Anfänger keine besonderen körperlichen Fähigkeiten voraus. Und doch, wenn man eine gewisse Spielstärke für eine Ligamannschaft erlangen will, ist regelmäßiges Training förderlich, um konditionelle und mentale Ausdauer zu erlangen. Wie bei Schach oder Football erfordern bestimmte Stellungen auf dem Spielfeld taktische Rafinesse gepaart mit technischem Vermögen, die nur durch längere Spielpraxis erlangt werden kann.
Und was benötigt man zum Boule spielen?
Ohne Kugeln geht natürlich nichts. Du brauchst 3 Metallkugeln mit gleichem Muster. Die Kugeln sollten bequem in der Hand liegen, ein für dich angenehmes Gewicht haben und deinem Budget entsprechen. Kugeln gibt es nämlich in einer Preisspanne von 7 EURO bis über 300 EURO.
Ein guter Tip: Wer billig kauft, kauft zweimal. Für eine akzeptable Hobbykugel musst du um die 40-50 EURO anlegen, eine Wettkampfkugel kostet ab 80 EURO. Eine Kugel variiert in Gewicht, Umfang und Härte. Natürlich gibt es Methoden, die für dich ideale Kugel zu finden. Eine gute Beratung findest du auf den Seiten vieler Web-Shops. In der Rubrik “LINKS” findest du mehrere Shops, bei denen du nach deinen Kugel stöbern kannst.
Für den weiteren Spielverlauf benötigst du eine Zielkugel, das sogenannte Schweinchen, ein Putztuch, ein Maßband ein Punktestandzähler und evtl. ein Kugelmagnet. Eine Tasche für all diese Utensilien ist empfehlenswert. Auch für das Zubehör kann man, je nach Ausführung, viel Geld ausgeben. Oft findest du im örtlichen Baumarkt preiswerte Alternativen zum Fachhandel.
Boule spielt man auf jedem Boden. Dies ist sogar in Artikel 5 der Pétanque-Regeln festgelegt. Trotzdem hat sich seit längerer Zeit ein gewisser Mindeststandard herausgebildet, der den Vorstellungen einer wettkampffähigen Boule-Bahn entspricht. Er darf nicht zu weich sein, nicht zu sehr federn, den Lauf einer Kugel ausreichend abbremsen, eine bestimmte Mindestgröße nicht unterschreiten und, im Idealfall, bei schlechtem Wetter nicht zu schnell Pfützen bilden. Sandplätze, Rasen, Asphalt usw. sind daher nicht gut geeignet.
Waldwege und Ascheplätze kommen der Sache schon näher. Ein fester Schotterboden mit einer dünnen Schicht feinem Kies, in dem eine hoch geworfene Kugel nicht allzu große Dellen hinterlässt wäre der Idealfall. Jedoch werden sich immer Spieler finden, die an der Beschaffenheit des Untergrundes etwas zu bemängeln haben, insbesondere dann, wenn es mit dem eigenen Spiel nicht so klappt 😉